Was unsere moderne Gesellschaft bewegt ist die Erkenntnis um die Endlichkeit der Ressourcen und die Anfälligkeit der Natur. Die Erwärmung der Erdatmosphäre durch das Verbrennen fossiler Energieträger ist wissenschaftlicher Fakt. Eine massive Veränderung des Lebens auf der Erde ist unmittelbare Realität. Klima und menschlicher Lebensraum wandeln sich rasant.
Diesen Wandel abmildern zu können, darauf hofft die Weltgemeinschaft, nur das Wie, ist umstritten.
Die Energiewende soll es schaffen, regenerativ anstatt fossil. Windkraft, Solarenergie und Biomasse sind die Energieträger, die den Hunger einer ungebremst auf Wachstum ausgerichteten Weltwirtschaft nicht decken können und auch nicht decken sollen; denn solange Gas und Öl gefördert werden und damit Geld zu verdienen ist, wird anscheinend alles getan, dass dieses so bleibt.
Erdöl in Form von Wärmedämmverbundsystemen an die Wände der Häuser zu bringen war einer der größten Skandale der frühen Energieeinsparverordnung oder besser eines der größten Konjunkturprogramme für die Gas- und Ölindustrie.
Nachhaltigkeit und Ökologie bleiben verbale Container aber nicht umgesetzte Praxis. Ein Hoch auf den Verbraucher, denn der fordert ja SUV‘s, preiswertes Fliegen und Spaßkamine. Was soll die Wirtschaft in einer freien Gesellschaft tun? Reglementieren und erziehen, wenn der Verbraucher es denn so will? Nein, weiß Gott nicht, das darf nicht sein.
Wohin die Reise geht, wissen wir mit dem Bericht des Club of Rome seit den 70er Jahren. Die ökologische Bewegung war geboren und Erfolge trotz großer Widerstände zu verzeichnen. Nur irgendwie keine einschneidenden, denn ohne Änderung der Paradigmen einer profitorientierten Wirtschaft ist da nichts zu machen.
Man möchte meinen, der ökologisch orientierte Verbraucher kauft sich im Bio-Markt quasi seine Emissionsrechte für seinen Flug nach Mallorca oder Südafrika. Dabei ist es ein Mythos, dass der Einzelne für den CO2-Ausstoß verantwortlich ist. Es sind politisches Handeln und bestimmte
Machtstrukturen, die diesen fördern und maßgeblich beeinflussen – ergo ist dort anzusetzen und Veränderung unbedingt notwendig. Energiewende heißt Systemwende; Systemwende heißt nicht notwendigerweise Abschaffung des Kapitalismus, sondern Wandel des Dogmas des profitorientierten
zu einem nachhaltigen, ökologischen Wirtschaften. d.h. ein Wandel der grundsätzlichen Kriterien. Belohnt wird nicht mehr Profit, sondern die Einhaltung ressourcenschonender Mittel.
Mit Erfolg wehrt sich das System. Die Luftreinhaltung steht nun seit Jahren im Mittelpunkt der öffentlichen Debatten und des politischen Handelns. Die Reduzierung des CO2-Ausstoßes ist nicht mehr das primäre Ziel. Insbesondere in Deutschland ist angeblich die Luftqualität derart schlecht, dass Feinstaub medial zum ökologischen Hauptthema stilisiert werden konnte. Die Deutsche Umwelthilfe e.V., Kachelmann und Co sind Vorreiter einer neuen Sparte von angeblichen Umweltkämpfern, die sich vor den Karren eines Nebenkriegsschauplatzes spannen lassen, der
mitnichten das Hauptproblem ist.
Nicht der Verbrauch tonnenschwerer PKW‘s, der Ausbau der Kreuzfahrtflotten, die massive Zunahme an Güterverkehr auf der Straße sowie des Luftverkehrs etc. wird thematisiert, sondern mit den Dieselmotoren und Holzöfen Bereiche herausgepickt, die auf der juristischen Ebene
erfolgsversprechend scheinen. Der Skandal um manipulierte Abgaswerte und offensichtlich zu hohe Emissionen bei billigen Kaminöfen machen die Sache einfach und liefern das Totschlagargument: Diesel und Holzöfen sind schlecht und Feinstaub unser Hauptproblem – an diesem scheint man nicht mehr vorbeizukommen.
Dass der Dieselmotor der neuesten Generation in Sachen Verbrauch, CO2 Bilanz und auch Emissionswerten Seinesgleichen sucht, wen interessiert es noch. Das im Bereich der Einzelraumfeuerstätten Speicher- und Grundöfen mit modernster Brennraumtechnik ausgestattet geringste Emissionen bei bester Energieausbeute erzielen, wer weiß das schon?
Die Debatte um die Energiewende, Feinstaub etc. muss endlich einen Wandel erfahren und das zentrale Ziel formulieren: Wir müssen weniger Ressourcen verbrauchen und damit weniger CO2 produzieren!
Das Beschämende und gleichzeitig Hoffnungsvolle dieser Zeit ist, dass unsere Kinder mit eben dieser Forderung auf die Straße gehen und damit ein Zeichen setzen, während wir über die Luftqualität streiten.